Grüße an alle Freunde, die des Englischen nicht mächtig sind! Exklusiv und nur für euch gibts jetzt den ersten Eintrag KOMPLETT AUF DEUTSCH vom manischen Michi. Das bin ich!
Wir waren heute auf kurzem Familienbesuch in der Nähe von Wertheim und haben uns natürlich nicht die Gelegenheit entgehen lassen die fabelhafte Altstadt und Burganlage zu begutachten.
Die Burg Wertheim, erstmals erbaut im 12. Jhd. und bis zum dreißigjährigen Krieg erweitert, war Sitz des Adelsgeschlechts der Grafen von Wertheim und Mittelpunkt der Region mit gutem Ausblick auf die Umgebung. Sie wurde auf einem Berg aus rotem Mainsandstein errichtet und stark befestigt, um die Stadt, die zu ihren Füßen entstand, verteidigen zu können. Im Laufe der Jahrhunderte ist sie immer wieder vergrößert worden und die Baumeister haben sich in ihren Befestigungsplänen an die neuen Waffen und Geschütze (Schießpulver, Gewehre, Kanonen etc…) angepasst, zum Beispiel wurden vermehrt halbrunde Ausbuchtungen in die Mauern eingefügt, um mehr Stabilität bei Kanonenbeschuss zu garantieren. Aber auch wohnlich hatte die Burg einiges zu bieten: Einen großen Festsaal, riesige Wein- und Kühlkeller (mittelalterliche “Kühlschränke” waren entweder tief in den Berg getriebene Höhlen oder in die Erde gebaute Gewölbe ohne Sonnenlicht) und eine Theaterbühne. Und, für meine Steinmetzjungs: eine Galerie mit spätgotischem Maßwerkgeländer aus rotem Mainsandstein! Die Maßwerke fand ich recht originell, hab ich so direkt noch nicht gesehen. Aber noch sind wir nicht viel rumgekommen.
Heutzutage ist sie nur noch eine recht gut erhaltene Ruine mit Restaurant und gelegentlichen Musikaúftritten, dennoch hatten wir großen Spaß zwischen den uralten Mauern und Türmen umherzuschweifen und uns in eine andere Zeit versetzen zu lassen! Natürlich haben wir uns auch Pommes geholt.
Nach der Burgruine gings runter in die Altstadt, allerdings nur kurz, da wir noch mit dem Wohnmobil weiterfahren wollten. In der Innenstadt stießen wir auf die sog. Kilianskapelle, klein, schmuck und reich verziert stand sie da und wartete nur darauf von uns bewundert zu werden (Zugegeben, bewundert hab sie hauptsächlich ich). Ebenfalls gotisch und aus rotem Mainsandstein erbaut, wie eigentlich jedes Gebäude der Altstadt, hatte sie mich sofort in ihren Bann geschlagen. Wieder Maßwerkgeländer (so dünne Stege haben die stehen gelassen!) und ein schickes Stufenportal mit schönem Tympanon. Und an einer Seite hält sich ein steinerner Affe mit dicken Eiern am Maßwerk fest.
War auf jeden Fall ein interessanter Besuch in Wertheim und ich kann euch nur empfehlen mal hinzufahren und sich die Burg und Altstadt anzuschauen, wenn ihr historisch interessiert seid.
So, das war mein erster Post im großen weiten Internet überhaupt. Mal gucken, obs Wellen schlägt.
Mike